Freitag, 26. Juni 2009

Letzter Tag in Russland 15.06.09



An unserem letzten Tag waren wir im Ekaterinenpalast. Leider standen davor wieder so viele Menschen, dass wir entschieden haben uns nur den Park anzuschauen. Wir sind spazieren gegangen in diesem wunderschönen Park, auch die Gebäude waren sehr beeindruckend. Hier in Sankt Petersburg, wie auch in Moskau gibt es so viel Prunk, wie man in Sibirien nicht in allen Städten zusammen sieht. Sie sind um einiges anders als das, was wir bis her gesehen haben. Alles ist sauber, golden, hübsch gemacht, Hunderte Touristen und das Enscheidende: Man würde mit Englisch durchkommen!





Am Nachmittag waren wir dann noch kurz in einem Büchergeschäft in der Innenstadt und haben noch ein paar Souvenirs gekauft und ein Geschenk für Andrej. Dann sind wir nach Hause und haben für Andrej und Julia Spagetti und Tomatensoge gekocht und zum Nachtisch gab es Kaiserschmarrn.
Wir haben zusammen gesessen und geplaudert, denn die beiden interessieren sich sehr für Deutschland und die deutsche Sprache.
Dann haben wir unsere Sachen gepackt, Souvenirs und Wodka in unseren Rucksäcken verstaut und sind dann zu Bett gegangen. Das war dann unsere letzte Nacht und heute geht es nach Hause.

Sankt Petersburg- Ermitage und Innenstadt

Am Sonntagmorgen haben wir uns auf dem Weg zum Ermitage gemacht, welches wohl eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten in St. Petersburg ist. Wir kamen bei diesem wunderschönen Gebäude an und wir dachten wir sehen nicht richtig. Es standen eine Schlange von Hunderten von Leuten davor!!!!! Da hab ich gleich zu Judith gesagt: „Nein! Da stelle ich mich nicht an!“
Wir haben uns auf eine Bank im Innenhof des Ermitage hingesetzt und da spricht uns doch eine ältere Dame an, die dort saß. Sie war aus Sotschi und auch zu Gast in St. Petersburg. Sie meinte, ihre Verwandten stehen recht weit vorne in der Reihe und sie kann uns rein lotsen. Somit haben wir dann bloß 1,5 Stunden gewartet und sind dann reingekommen. Aber da war nur eine Kasse geöffnet und die Leute standen innen noch mal an. Es war so grausam…überall Touristen.
Judith und ich hatten dann irgendwann unsere Tickets- für Studenten um sonst! Und für so ein Ticket steht man stundenlang an!


Dann haben wir unsere Entdeckungstour gestartet! Das Ermitage ist riesig, man kann gar nicht alles sehen. Ich glaube man könnte eine Woche lang sich alles nacheinander ansehen. Wir sind durchgelaufen und waren schwer beeindruckt von der Architektur des Gebäudes- wunderschöne Deckenmalereien, Böden aus verschieden Holzarten! Wir haben uns die verschiedenen Abteilungen angeschaut. Aber am Ende waren wir sehr erschöpft und wollten nur noch raus.
Susi ist kaputt und mag nicht mehr.
Am späteren Nachmittag sind wir bei strahlendem Sonnenschein (wie eigentlich immer-„ Wenn Engel reisen“) durch die Stadt gelaufen und haben uns die „Peter und Pauls Festung“ angeschaut.


Den Namen „Venedig des Nordens“ hat Sankt Petersburg mehr als verdient. Die Architektur ist sehr italienisch, zahlreiche Brücken über die Neva und die Kanäle- es kam richtiges Urlaubsfeeling auf. Aber für uns hat Sankt Petersburg nichts Russisches an sich. Es könnte irgendwo in Europa sein, aber typisch Russisch ist meiner Ansicht nach hier nichts.
Außer die Mentalität mancher Leute: Wir haben einen Unfall zwischen einem Fahrradfahrer und einem Fußgänger beobachtet. Der Fußgänger wollte bei grün den Fußgängerüberweg überqueren, aber der Radfahrer ist mit sehr hoher Geschwindigkeit bei Rot über die Straße. Er hat den Fußgänger voll erwischt, welcher dann mit dem Kopf auf dem Asphalt aufschlug und bewusstlos liegen blieb. Der Fahrradfahrer fuhr einfach weiter während der Freund des Fußgängers den Bewusstlosen von der Straße zog. Judith und ich sind hin, wollten gleich den Krankenwagen rufen, aber da happerte es an der Nummer…Die anderen Russen standen einfach da und haben geschaut, die Polizei stand auf der anderen Straßenseite und hat erst einmal 10 Minuten gebraucht bis sie ihren Hintern zum Unfallort bewegt hat. Es unglaublich mit welcher Langsamkeit und Gelassenheit die Russen mit Allem umgehen. Für mich war es sehr schockierend, dass nach 15Minuten immer noch kein Krankenwagen da war, obwohl er eine Wunde am Schädel hatte, der ganze Mund geblutet hat und garantiert der Kiefer gebrochen war. Man möchte lieber keinen Unfall in Russland haben!!!
Am Abend zu Hause angekommen, hatte Andrej schon für uns wieder gekocht. Es gab „Ogruschka“, eine typische Sommerspeise in Russland. Sie besteht aus Rote Bete, Gurke, Wurst, Kartoffel, Kräuter und Kvas. Kvas wird aus gegorenen Brot hergestellt und sehr viel im Sommer getrunken. Dies alles zusammen gibt dann eine kalte Suppe, die etwas gewöhnungsbedürftig ist, jedoch recht erfrischend schmeckt! Könnte man sich dran gewöhnen.

In der Nacht von 1 Uhr bis 2 Uhr haben wir eine Bootsrundfahrt gemacht. In St. Petersburg gibt es die Weißen Nächte (Белые ночи), in welchen es nicht dunkel wird. Sie sind immer im Juni für ca.2 Wochen. So sind wir mit dem Boot auf der Neva gefahren und haben gesehen, wie nachts die Brücken geöffnet werden, um große Schiffe durch zu lassen!

Donnerstag, 25. Juni 2009

Sankt Petersburg- „Venedig des Nordens“

Angekommen sind wir 6.00Uhr morgens und waren froh nach dieser unruhigen Nacht aus dem Zug rauszukommen! Ich habe fast nicht geschlafen! Andrej (Couchsurfing) hat uns dann zusammen mit seiner Freundin vom Bahnhof abgeholt und wir sind zu ihm nach Hause. Er wohnt in einer Kommunalka, davon haben wir in unserem Reiseführer gelesen. Diese Wohnungen sind „Zwangs“-Gemeinschaftswohnungen, wo ca.4 Parteien (Singles, Familien) in einer Wohnung gemeinsam wohnen, sich Bad, Toilette und Küche teilen. Sehr viele Sankt Petersburger wohnen noch in solchen Wohnungen.
Dann haben wir uns erst einmal frisch gemacht und mit Andrej und Julia gefrühstückt. Anschließend haben wir uns bei strahlendem Sonnenschein auf den Weg zum Peterhof gemacht. Dies ist eine riesengroße Schloss- und Parkanlage, wo Peter der Erste im Sommer residiert hat. Dort sind wir spazieren gegangen und haben das schöne Wetter, den grünen Park mit seinen vielen Blumen, Fontänen und Palästen genossen!
Am Nachmittag sind wir dann in die Innenstadt gefahren und haben uns dort die interessantesten Gebäude angeschaut. Wir haben die Kasanski Sobor, Isaakievski Cobor, das Denkmal Peter des Großen und viele andere typische Sehenswürdigkeiten angeschaut. Es war leider sehr anstrengend, da Hunderte Touristen durch die Stadt strömten und für Judith und mich war es der Horror! Denn wir sind es gewöhnt, dass wir fast die einzigen Touristen sind, aber St. Petersburg besteht nur aus Touristen!

Irgendwann trat leider die totale Erschöpfung ein....
Am Abend hat Andrej für uns gekocht gehabt. Es gab Bratkartoffeln und Fisch- sehr lecker!